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Cinemateca Portuguesa - Museu do Cinema

Kino mit Filmklassikern und einem eleganten Filmmuseum mit historischen Geräten und interaktiven Exponaten.

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Wenn Sie durch die ehrwürdigen Türen der Cinemateca Portuguesa – Museu do Cinema in Lissabon schreiten, betreten Sie eine Welt, in der die Geschichte des portugiesischen Films lebendig wird. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg vom leidenschaftlichen Filmhistoriker Manuel Félix Ribeiro gegründet, begann dieses Haus einst mit einer kleinen Sammlung von Filmrollen, Kameras und Büchern. Heute ist es ein lebendiges Kulturzentrum, das ein Jahrhundert Kinogeschichte bewahrt und Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt willkommen heißt.

Im Inneren verströmen warme Holzvertäfelungen und das sanfte Flüstern roter Samtsessel den Zauber eines goldenen Kinosaals. Im großen Saal, der nach Ribeiro benannt ist und mehr als zweihundert Gästen Platz bietet, flimmern Filmklassiker über die Leinwand. Für seltene Filme gibt es außerdem einen kleineren, intimen Kinosaal mit etwa fünfzig Plätzen. Besonders stimmungsvoll sind im Sommer die Vorführungen unter freiem Himmel auf der einladenden Terrasse, wo sich das Licht der Stadt mit dem silbernen Glanz der Filme vermischt.

In den Ausstellungsbereichen gibt es Spannendes aus allen Epochen zu entdecken. Hier lässt sich der Ursprung des Kinos nachverfolgen: von kunstvollen Laternen und Schattentheatern aus der Zeit vor den ersten Filmen bis zu Vitrinen mit handtellergroßen Kameras, Projektoren sowie Geräten für Ton und Licht – selbst handschriftliche Notizen vergangener Techniker fehlen nicht. All diese Ausstellungsstücke erzählen nicht nur von technischem Fortschritt, sondern auch von den Menschen dahinter: von Amateuren, Tüftlern und Regisseurinnen, die das portugiesische Kino geprägt haben.

Das Arquivo Nacional de Imagens em Movimento der Cinemateca bewahrt empfindliche Filmrollen und lange verschollen geglaubte Meisterwerke, um Portugals filmisches Erbe auch für kommende Generationen zu sichern. Über die Jahrzehnte hinweg – von der strengen Zensur des Estado Novo, der das Kino als Sprachrohr nutzte, bis hin zur Freiheit nach der Nelkenrevolution – haben portugiesische Filmschaffende unermüdlich nach neuen Ausdrucksformen gesucht. Die Ära des Novo Cinema in den sechziger und siebziger Jahren brachte mutige, vielschichtige Geschichten auf die Leinwand und prägte einen Stil, der Filmemacherinnen und Filmemacher bis heute inspiriert.

Die Cinemateca Portuguesa ist mehr als ein Museum. Sie lebt durch regelmäßige Filmfestivals, thematische Reihen und wechselnde Ausstellungen, die Vergangenheit und Gegenwart verbinden. Kinder und Familien nehmen an kreativen Angeboten der Cinemateca Júnior teil, während Forschende in einer reich bestückten Bibliothek stöbern oder die charmante Buchhandlung entdecken. Für eine kleine Pause lädt das stimmungsvolle Bar-Restaurant mit portugiesischen Spezialitäten, freundlicher Atmosphäre und nostalgischen Filmplakaten ein.

Ob Filmbegeisterte oder Neugierige auf Entdeckungstour – die Cinemateca öffnet das kreative Herz Portugals und verbindet Geschichte, Kunst und Gemeinschaft – mitten im Zentrum von Lissabon.

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